Moritz JH
Licht ist das Medium, welches als visuelle Stütze meiner Wahrnehmung fungiert. Sämtliche Frequenzen und ihre Interferenzen aus dem vollen Spektrum konfrontieren mich täglich. Sie formen Eindrücke die mich anregen. Wäre ich ein Elektron, so würde durch die Kraft des Sehens mein Energieniveau im wachem Zustand steigen.
Betrachte ich meinen Geist als Komposition verschiedener, nach Emotionen klassifizierte Gruppen von Atomen, so wäre die Folge, dass spezifische Eindrücke in Form von Photonen den entsprechenden Teil meines Geistes anregen.
(Dies würde hier im metaphorischen Sinne nicht automatisch passieren, eine konkrete Interpretation ist notwendig um eine effektive Zuordnung zur entsprechenden Gruppe zu garantieren.)
Sammle ich über einen gewissen Zeitraum eine ausgewogene Mischung aus Erfahrungen, so summieren sich die einzelnen Absorptionslinien und decken ein breiteres Spektrum ab als ein einzelner Moment.
Das Energieniveau kann nicht kontinuierlich steigen, weder aus logischer, noch aus emotionaler Sicht. Einen besonders angeregten Zustand, welcher Natur auch immer, empfinde ich wohl als stressig.
Somit kommt es zu Emissionen. Meist sind jene spontaner Natur, und geben hierbei zuvor aufgenommene Emotionen auf isotrope Art und Weise wieder ab.
Diese spontane Emission definiert primär mein Sozialverhalten. Das macht es schwierig zu beeinflussen in welchen Momenten, welche Gefühle zum Vorschein kommen.
Dem weitestgehend vorbeugend wäre eine stimulierte Emission. Hierzu rege ich meinen Geist an, beispielsweise mit synthetischen Emotionen aus Musikstücken, künstlichen Gedanken oder Vergleichbarem. Ist die Frequenz die passende, so kann mein geistiges Elektron in ein niedrigeres Energieniveau wechseln und hierbei eine kohärente Emission erzeugen.
Stehe ich in diesem Moment vor einer Leinwand, so brennen sich meine Emotions-Emissionen „laserartig“ in jene. Je anspruchsvoller die Stimulation, desto breiter wird das emittierte Spektrum sein. Sofern es die Summe der Erfahrungen, beziehungsweise Absorptionen hergibt.
Dieser Prozess hat das Potential ab einem gewissen Punkt autokatalytisch zu werden, da der Eindruck der Emissionen sich vor meinen Augen widerspiegelt und somit unter Umständen den weiteren Abfall des zugehörigen Energieniveaus stimuliert.
Für mich ist das nicht wünschenswert, da ein lückenloses Spektrum das vollständigere Gesamtbild ergibt; logischerweise, visuell, und auch emotional. Ein regelmäßiges Intervenieren und Nachjustieren der gezielten Stimulation ist also notwendig um den gewünschten Zweck zu erwirken.
Diese Metapher beschreibt den Ursprung der Serie „Intuition“, welche ich gerne in unregelmäßigen Abständen erweitere. Die Formen und Farben sind Subjekte aus meinen Eindrücken.
Jene Subjekte sind optisch leicht abgewandelt von jener Fotografie, welche absorbiert wurde.
Die Lebensdauer der Eindrücke und die Geschwindigkeit meines Seelen-Atoms im Verhältnis zu mir als Betrachter sorge für eine emotionale und visuelle Abstraktion.
Zum Teil habe ich diese bewusst auf der Leinwand wiedergegeben, andere Elemente kann ich nur rückblickend einordnen. Übriges verstehe ich als das Ergebnis aus Interferenzen. Sie mögen in dem Bild konkret keine tragende Rolle spielen, sind aber nicht grundlos existent.
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